Im Rahmen eines europäisches Erasmus+ Projektes erarbeiten wir gemeinsam mit Partnern aus Italien teatro nucleo , aus Spanien Teatro del Norte und aus Ungarn Üres Tér ein Europäisches Thema – Transmission oder “Gefängnistheater in Zeiten der Pest”
Als Produkt dieser internationalen Zusammenarbeit wird bis zum 9. Mai 2023 ein Video und bis August 2024 eine Projektbeschreibung entstehen. Jeder Partner liefert ein eigenständiges Video zum Projekt ab. Diese eigenständigen Teile werden dann so zusammengestellt, so dass die zuvor in den internationalen Workshops entwickelte „Storyline“ ersichtlich wird.
Vor dem Hintergrund der vergangenen Coronajahre war es für inhaftierte Menschen extrem schwer, Kontakte mit der Außenwelt zu haben und zu halten. Durch die Kontaktbeschränkungen war es kaum möglich, als “Externe” in Gefängnissen zu arbeiten und Workshops anzubieten. Teilweise durften die Häftlinge monatelang keinen Besuch empfangen und konnten dementsprechend nicht an Workshops teilnehmen. Diese Thematik wollen wir in diesem Erasmus-Projekt aufarbeiten.
Unser Part der Zusammenarbeit besteht darin, als die “Filmprofis” dieser internationalen Partnerschaft unser Wissen mit den Partnern zu teilen und Erfahrungen auszutauschen, wie man Theaterarbeit filmisch umzusetzen kann.
Auf Grund der Unsicherheit im Gefängnis das Projekt umzusetzen, haben wir uns entschlossen darüber hinaus ein weiteres Projekt einfließen zu lassen, in dem wir Frauen, die Opfer von Menschenhandel wurden, zu unterstützen, sich mit den Mitteln von Kunst, Theater und Musik im Video auszudrücken.
Wir arbeiten mit einer Reihe von renommierten, internationalen Künstlern zusammen. Geplant sind wöchentliche Treffen, wo wir die Frauen kennen lernen und mit ihnen gemeinsam ein Kunstprojekt entwickeln und umsetzen.
Diese Frauen sind zwar nicht im Gefängnis, aber dennoch unfrei, denn sie leben in Berlin in geheimen Zufluchtswohnungen und sind durch das was Ihnen widerfahren ist, schwer traumatisiert. Durch den kreativen Prozess und die Zusammenarbeit mit Künstlern, machen sie neue Erfahrungen und erheben sich aus dem Stigma “Opfer“. Ihre Arbeit wird im Diskurs mit den international Inhaftierten Projektteilnehmern in Relation gesetzt. Wir unterstützen sie dabei, eigene Texte zu entwickeln und diese in Musik, Theater und Tanz umzuwandeln.
Im Rahmen des Projektes wurde ein „Anstoß Text“ aufgenommen. Dieser gemeinschaftlich entwickelte Text wurde dann als Songtext von den Protagonistinnen aufbereitet, musikalisch mit Musikern weiterentwickelt und dann zuletzt in einem Video performt.